Aufbau einer osteopathischen Behandlung

Ganz am Anfang steht die Befragung des Besitzers oder des Reiters über bestehende Probleme, aktuelle oder ausheilende Verletzungen und auch Verletzungen, Operationen oder Erkrankungen aus der Vergangenheit. Das Pferd wird dann in der Bewegung im Schritt und im Trab auf hartem Boden beurteilt.
Die Behandlung beginnt mit einer Untersuchung aller Extremitätengelenke an Vorder-/ und Hinterbeinen. Hierbei gibt oft schon der Seitenvergleich zwischen rechts und links erste Hinweise auf mögliche Probleme. Untersucht werden sowohl die Gelenke als auch die umgebenden Strukturen wie Sehnen, Bänder und auch Muskeln. Hierbei sind bei den verschiedenen Strukturen Dinge wie der Spannungszustand, die Ausprägung oder auch die Dehnbarkeit von Bedeutung.
Die Behandlung setzt sich fort mit einer eingehenden Untersuchung der gesamten Wirbelsäule auf Beweglichkeit und Schmerzhaftigkeit. Nach dieser gründlichen Befundaufnahme werden eventuelle Bewegungseinschränkungen korrigiert, hierbei gibt es vielfältige Möglichkeiten entsprechend des Alters, der Konstitution und der Empfindlichkeit des Pferdes.

Ältere Pferde mit eventuell bereits bestehenden Arthrosen werden vorwiegend mit weichen Techniken behandelt, bei jüngeren Pferden hingegen kann der Therapeut die bestehenden Blockaden mit strukturellen Mobilisationstechniken behandeln.
Oft gibt es die Möglichkeit, dass der Reiter oder Besitzer nach der Behandlung selbst bestimmte Techniken an seinem Pferd anwenden kann, so zum Beispiel Dehnungen bestimmter Muskeln. Hierzu erfolgt durch den Therapeuten eine genaue Anweisung und Erklärung. Nach Möglichkeit werden dann noch die Zähne und der Sattel einer genaueren Untersuchung unterzogen.
Findet der Therapeut während der Untersuchung Probleme, welche außerhalb seines Fachgebietes liegen, wird die Behandlung an der Stelle unterbrochen und die genauere Untersuchung durch einen Tierarzt empfohlen.
Grundsätzlich ist zum Wohle des Tieres immer eine gute Zusammenarbeit von Tierarzt, Zahntierarzt, Hufschmied, Sattler, Reiter, Ausbilder und Osteotherapeut notwendig.